Skitour in Bern / Schweiz am 13. Januar 2012

Albristhorn via Südgrat

Mit dabei: Alexander M., Andrej G.

Im Gebiet des Färmeltals war ich vor bald 20 Jahren einmal in den Ferien. Daran konnte ich mich aber nicht mehr erinnern, als Tourenkollege Andrej nach einem Begleiter suchte. Das Albristhorn ist ein beliebter Skitourenklassiker im Simmental und wir oftmals von der Nordseite bestiegen. Dabei kann man in der Regel mit dem Auto bis zum Parkplatz auf 1650m hochfahren. Da wir beide öV-Benutzer sind, entschieden wir uns für die Anreise nach Lenk und den Start auf dem Hahnenmoospass im Skigebiet, um das Albristhorn auf seinem langgezogenen Südgart zu besteigen.

Wir treffen uns früh morgens am Bahnhof in Bern und fahren zusammen via Spiez nach Lenk. Mit dem Bus geht es hoch bis zur Talstation der Hahnenmoosbahn, die uns zum Hahnenmoospass hochbringt. Dort montieren wir die Skis und die Felle und starten am Pistenrand hoch zum Laveygrat. Es ist ein kalter Morgen, aber die Sonne scheint und der Himmel ist klar.

Auf dem Laveygrat, welcher selber einen leicht erhöhten Gipfel enthält, steigen wir entlang Ski- und Schneeschuhspuren zum Tierberg hoch, wo wir unsere erste Rast gönnen. Hier enden die Spuren – das Abenteuer beginnt! Wir fahren einige Meter zur nächsten Lücke ab und steigen auf dem Grat in Richtung Seewlehore. Auf den letzten Metern wird es richtig steil, und wir binden die Skis auf den Rucksack. Unterdessen ist es auch ziemlich warm geworden.

Vom Seewlehore hat man einen schönen Einblick in den weiteren Gratverlauf – er heisst hier Sattligrat. Beeindruckend sind auch die Wechten, welche bedrohlich am Grat hängen. Für den weiteren Tourenverlauf gilt es, diese gut im Auge zu behalten und die Route am Grat vorsichtig zu wählen. Die Skis bleiben am Rucksack und der alpine Weiterweg durch den teilweise hüfttiefen Schnee beginnt. Gewisse Stellen müssen überklettert werden, damit man nicht zu tief in die Westflanke gelangt. Prompt bricht vor meinen Augen ein grosses Wechtenstück ab und donnert als Lawine in die Tiefe. Ich stehe nur einen knappen Meter daneben – Glück gehabt!

Vom Gipfel des Sattligrats bis zum südlichen Vorgipfel des Albristhorns können wir die Skis wieder anschnallen. Auf dem Vorgipfel angekommen, ist es nicht mehr allzu weit bis zum Hauptgipfel. Trotzdem müssen wir die Skis nochmals aufbinden und einige Meter zu Fuss zurücklegen. Um 14 Uhr – nach 5 Stunden Aufstieg – erreichen wir das Gipfelkreuz des Albristhorns und die markante Wetterstation, die daneben steht.  Ein kurzer Abstecher zum höchsten Punkt (liegt einige Meter nordwestlich des Gipfelkreuzes), ein kurzer Lunch, und dann machen wir uns bereit für die Abfahrt auf der Nordseite des Albristhorns.

Die ersten Meter sind ziemlich steil; ich entscheide mich für eine kurze Tragepassage. Dann werden die Skis angeschnallt und los gehts! Obwohl es bereits Nachmittag ist, weist der Schnee eine hervorragende Konsistenz auf. Zu dieser Jahreszeit erhält die Nordseite des Albristhorns wohl gar keine Sonne. Im Pulverrausch geht es zügig nach unten – ein Traum!

Im Talgrund des Färmeltals halten wir uns auf der orografisch linken Seite und peilen im Bereich Mattemeder den Waldweg auf der linke Seite des Färmelbachs an. Diesem Weg folgen wir bis Birchlouene (P.1306), wechseln kurz auf die Fahrstrasse und dann wieder zurück auf den Wanderweg (bei Bachweideni), welchem wir bis nach Matten folgen können.

Nach gemütlicher Einkehr im Restaurant fahren wir mit dem Zug zurück nach Zweisimmen – Spiez – Bern. Ein gelungener Skitourentag!

Karte