Wanderung in Appenzell / Schweiz am 01. August 2013

Alp Sigel – Marwees – Säntis

Mit dabei: Alexander M.

Eine 1. August-Wanderung im Herzen des Alpstein.

Die erste Zugverbindung bringt mich, noch etwas schläfrig, nach Weissbad. Bei der Einfahrt im Bahnhof Appenzell singt der Lokführer durchs Mikrofon: „Trittst im Morgenzug heran, mit der Appenzellerbahn…“

Mit dem Postauto fahre ich bis Brülisau, wo meine Wanderung beginnt. Auf einem gut ausgetretenen Pfad geht’s bis unter die Felsen des Zahme Gocht. Von dort führt ein gut versicherter, einfacher Steig auf die Gipfelweide der Alp Sigel. Links weiden die Kühe auf schönen Alpwiesen, rechts fallen die Felsen jäh in die Tiefe. Ich folge der Grantkante, vorbei am Gipfelpunkt P.1738 bis zum höchsten Punkt P.1769, wo Ivo von Hikr.org ein schönes Gipfelbuch deponiert hat.
Nun folge ich weiter der Gratkante runter zur Alp Mans, verliere in den Legföhren aber bald die Wegspuren und muss mich im dichten Legföhrenwald buchstäblich nach unten kämpfen.
Bei der Alp Mans angekommen, finde ich den Einstieg zum so genannten Jägersteig nicht gerade und folge stattdessen dem Wanderweg, der westlich unter dem Bogartenfirst hindurch zur Bogartenlücke hochführt. In der Bogartenlücke steht ein kleiner Felszahn, das Bogartenmannli, das dank einem Fixseil einfach zu erklettern ist (T5, II).
Von der Bogartenlücke wandere ich auf dem Weg, nun weiss-blau-weiss, hoch zum Gipfelkreuz des Marwees. Hier packe ich meinen 1. August-Brunch aus, verpflege mich und geniesse die fantastische Aussicht bis zum Bodensee, ins Rheintal und in den Alpstein.
Noch einige Minuten folge ich dem Wanderweg, bis ich nach der Senke nach P.1993 den Weg verlasse und auf schwachen Wegspuren zum höchsten Punkt des Marwees (P.2056) hochsteige. Auch hier hat Ivo ein schönes Gipfelbuch deponiert, in das ich mich gerne eintrage.
Nun wäre eigentlich ein Abstieg zur Meglisalp und der Rückweg nach Wasserauen geplant, aber weil das Wetter so schön ist und ich noch gut mag, wandere ich noch etwas weiter. Beim Widderalpsattel beschliesse ich, mal zum Rotsteinpass hochzuwandern und dann mal weiter zu sehen. Ich bin froh, dass ich auf der Alp Oberchellen meine leere Trinkflasche auffüllen kann – die Sonne brennt heiss herunter und lässt mich ordentlich schwitzen. Das Rivella und der Eiskaffee im Rotsteinpass sind denn auch im Nu verschlungen. Obwohl vom Säntis her viele Leute herkommen, beschliesse ich, auf dem Lisengrat zum höchsten Appenzeller zu wandern und dann mit der Bahn runter zu fahren. Gesagt, getan. Doch als ich auf dem Säntis ankomme – wie könnte es anders sein – erschlägt es mich fast ob den Menschenmassen, die sich an diesem Prachtstag hier oben tummeln. Nach längerem Anstehen kann ich endlich nach unten fahren und erwische gerade noch das Postauto um 15.33 Uhr, das mich nach Nesslau bringt. Von dort mit dem Zug zurück nach St. Gallen, wo ich genau eine Stunde Zeit habe, um den Rucksack für die nächste Tour zu packen und mich für die 1. August-Feier frisch zu machen.

Eine tolle Tour war das. Weil ich mich nicht so gut auskenne im Alpstein, bin ich meistens den Wegweisern und Wanderwegen gefolgt. Abseits der ausgetretenen Pfade gibt es für mich noch viel zu entdecken!

Karte