Hochtour & Klettern in Schweiz / Uri am 03. August 2016

Gletschhorn via Südgrat

Mit dabei: Alexander M., SAC Tourenleiterkurs Sommer 1

Nach der Klettertour am Schildkrötengrat gestern sind wir bereit für eine längere Klettertour. Mit der Klasse des SAC-Tourenleiterkurses geht es heute über den Südgrat auf das Gletschhorn im Furkagebiet.

Mit den Autos fahren wir vom Hotel Tiefenbach einige Höhenmeter hoch zum Parkplatz Tätsch (CHF 7.- müssen bei der Parkuhr am Anfang der Alpstrasse eingeworfen werden). Von dort wandern wir in Richtung Albert-Heim-Hütte. Diese lassen wir jedoch rechts liegen und steigen auf Wegspuren, vorbei am Seelein bei P.2507 und an den markanten Steinmännern bei P.2765 zum Tiefengletscher. Dieser ist noch gut eingeschneit und hier eher spaltenarm, sodass wir auf das Anseilen verzichten.

Morgenstimmung am Furkapass

 

Blick zum Galenstock; rechts das Gletschhorn

 

Morgenstimmung oberhalb der Albert-Heim-Hütte

 

Blick zu Chli und Gross Bielenhorn, dazwischen die Kamele

 

Auf dem Tiefengletscher

Nun steigt unser Weg steiler an: Durch die Südwestflanke des Gletschhorns steigen wir bis auf ca. 3100m, wo sich der Einstieg zum Südgrat befindet. Wir sind heute nicht die einzigen am Grat, doch es ist für alle genügend Platz da. Die meisten von uns wechseln nun auf die Kletterfinken und packen die Bergschuhe in den Rucksack.

Aufstieg zum Einstieg am Südgrat

Es folgt nun die wunderschöne Kletterei über 11 Seillängen auf dem festen Granit des Südgrats. Immer wieder ergeben sich Möglichkeiten, das eigene Sicherungsmaterial (Bandschlingen, Keile und Friends) einzusetzen und die Fertigkeiten am Fels weiter zu verbessern.

Am Grat

 

Blick zurück – tolle Kletterei

Zwischendurch, etwa in der Hälfte des Grats, machen wir eine Pause und geniessen die Tief- und Weitblicke dieses schönen Sommertages. Nachdem ich in der ersten Hälfte am Seil des Bergführers vorsteigen durfte, wechseln wir nun die Seilpartner und steigen über die letzten Seillängen bis zum Gipfel. Die Platzverhältnisse auf dem Felsspitz sind beschränkt. Noch einmal geniessen wir die Aussicht, bevor es an den Abstieg geht. Insbesondere die Tiefblicke zum Göscheneralpsee sind beeindruckend.

Weitblicke zum Basodino im Tessin

 

Kurz vor dem Gipfel

 

Göscheneralpsee weit unten

 

Dammastock, dahinter Sustenhorn und ganz hinten der Titlis

Für den Abstieg kann man entweder vom Gipfel abseilen, oder abklettern. Hier empfiehlt sich eher letzteres, weil das Gelände gut gestuft ist und sich viele Möglichkeiten für Seilklemmer o.ä. ergeben. Es gilt jedoch, auf loses Gestein zu achten.

Der unterste Teil der Südwestflanke (oberhalb des Firns) wird nun nochmals steiler, sodass wir diese mittels Abseilen überwinden. Wir seilen direkt in das Schneefeld ab und können so in wenigen Minuten zurück zum Einstieg gelangen.

Letzte Abseilstelle

Weiter geht es durch die steile Firnflanke hinunter zum flächeren Tiefengletscher. Für den Abstieg wählen wir den Weg direkt entlang des Gletschers, über die steile, blanke Eisrampe hinunter zum Gletscherende. Von hier wandern wir gemütlich zurück zum Parkplatz Tätsch – jedoch nicht ohne zuvor noch eine Kaffeepause bei der Albert-Heim-Hütte (kurzer Gegenanstieg) eingelegt zu haben.

Eisrampe auf dem Tiefengletscher

Infos zur Tour

WS 4a  Schwierigkeit
1 Tag Dauer
1050m Aufstieg
1050m Abstieg

Karte