Hochtour in Schweiz / Wallis am 14. Juli 2014

Weissmies-Überschreitung

Mit dabei: Alexander M., Felix M., Florian v. R.

Wieder einmal am Weissmies unterwegs. Nachdem ich vor fünf Jahren schon einmal die Überschreitung machen konnte und im letzten Sommer alleine auf dem Weissmies war, durfte ich heute zwei Leute auf ihren ersten Viertausender führen.

Wir starten um 13 Uhr in Saas-Almagell und nehmen erst einmal den Sessellift nach Furggstalden. Das Wetter ist – wie prognostiziert – etwas durchzogen: Wolken ziehen am Himmel vorbei, und ab und zu gibt es ein paar Tropfen Regen. Bevor wir auf dem Erlebnisweg starten, nehmen wir noch unser Mittagessen ein. Nun geht es kurzweilig über einige Hängebrücken und einen gesicherten Pfad entlang den Felsen ins Almagellertal.
Bald einmal ist die Almageller Alp erreicht. Von hier steigt der Weg nun kontinuierlich bis zur Almagellerhütte, die wir mehr oder weniger im Trockenen erreichen.

Vor dem Nachtessen machen wir einen kurzen Materialcheck. Die Hütte ist ziemlich voll; nicht verwunderlich, denn nach der verregneten Woche wollen nun viele endlich wieder in die Berge. Zudem haben soeben die Sommerferien begonnen. Vom Hüttenteam werden wir bestens verpflegt. Kurz nach 9 Uhr legen wir uns aufs Ohr und versuchen zu schlafen.

Am nächsten Morgen werden wir kurz vor 4 Uhr geweckt. Nach dem stärkenden Frühstück starten wir um 4.30 Uhr in Richtung Zwischbergenpass. Der Mond leuchtet hell am Himmel; die Stirnlampen wären beinahe nicht nötig. In der Dämmerung steigen wir gemächlich zum Pass hoch. Der gefrorene Schnee erleichtert den Aufstieg. Auf dem Pass empfängt uns eine wunderschöne Morgenstimmung. Etwas weiter oben schnallen wir die Steigeisen an. Noch ohne Seil steigen wir nun die Schneeflanke in Richtung SSO-Grat hoch. Weiter oben, als es steiler wird, binden wir uns ans Seil und wechseln auf den Grat bis unter die Felsen. Nach einer weiteren Pause geht es nun in anregender Kletterei hoch zum Vorgipfel. Weil überall noch Schnee liegt, lassen wir die Steigeisen an den Schuhen. Im Spätsommer, wenn der Schnee oft weg ist, lohnt es sich meistens, hier die Steigeisen auszuziehen.

Auf dem Vorgipfel empfängt uns ein bissiger Wind. So bleiben wir nicht lange und nehmen die letzten Meter unter die Füsse. Ein schöner Firngrat führt uns über die letzten Meter bis zum höchsten Punkt, den wir vier Stunden nach Aufbruch erreichen. Eine herzliche Gratulation an meine beiden Tourenpartner, für die es heute der erste Viertausender ist! Erstaunlicherweise haben wir den Gipfel für etwa 10 Minuten für uns alleine.

Nach einer ausgiebigen Rast – wir geniessen das Panorama, essen etwas und unterhalten uns mit anderen Seilschaften – machen wir uns an den Abstieg über die NW-Flanke. Es kommen uns noch dutzende Seilschaften entgegen, die beim Hohsaas gestartet sind. Kurz vor dem Mittag erreichen wir die Bergstation Hohsaas, wo wir auf die gelungene Tour anstossen können. Später wandern wir hinunter zum Kreuzboden und mieten dort Monsterbikes, mit denen wir nach Saas-Grund hinuntercruisen.

Das Weissmies ist immer einen Besuch wert. Besonders, wenn man einen solch perfekten Tag erwischt wie wir heute.

Video von der Tour

Update 5. August 2014

Der Schweizer Alpen-Club warnt vor Eisschlag auf der NW-Seite des Weissmies:

Karte