Hochtour & Skitour in Italien / Schweiz / Valle d'Aosta / Wallis am 09. April 2011

Breithorn bei Sonnenaufgang

Mit dabei: Alexander M.

Schon im letzten Sommer bin ich vom Klein Matterhorn zum nahe gelegenen Breithorn aufgestiegen, um den Sonnenaufgang zu geniessen – leider machte mir damals dichter Nebel einen Strich durch die Rechnung. Dieses Mal sollte ich mehr Wetterglück haben.
Mein ursprüngliches Ziel war es, von Zermatt bis zum Klein Matterhorn auf der Piste hochzufellen, dort zu übernachten und am nächsten Morgen das Breithorn zu besteigen.
Nach einer kurzen Nacht und einer langen Zugfahrt nach Zermatt starte ich um 10 Uhr gut gelaunt Richtung Furi – zuerst auf dem Wanderweg, später schnalle ich Ski und Felle an. Ich komme gut vorwärts, es ist noch wenig Gegenverkehr unterwegs. Nach Furi steigt es zuerst gemütlich an entlang dem Furggbach, doch plötzlich wird es steil. Ich muss in den weichen Sulzhäufen hochsteigen, welche die Skifahrer von der Pistenmitte nach aussen befördern, was mich viel Kraft kostet. In der Chäshütte Furgg gönne ich mir eine Pause und steige weiter Richtung Theodulgletscher. Die Sonne brennt und mit meiner Motivation habe ich schwer zu kämpfen.
Nach mehreren Pausen gebe ich auf ca. 3200m schlussendlich auf und fahre zum Trockenen Steg ab. Von dort nehme ich die Seilbahn zum Klein Matterhorn, wo ich mein Nachtlager beziehen kann. Nach kurzer Erholungsphase schnalle ich die Skis nochmals an und laufe zur Gobba di Rollin hinüber, um mir einen Blick nach Italien zu erhaschen.
Nach einem feinen Znacht und einem wunderschönen Sonnenuntergang auf der Aussichtsplattform des Klein Matterhorn beginnt die unruhige Nacht – die Höhe macht mir arg zu schaffen.
Am nächsten Morgen starte ich kurz nach 5 Uhr mit Kopfschmerzen zum Breithornplateau. Es weht ein starker Wind von Norden. Die Spuren von gestern sind aufgrund der Schneeverwehungen und der Dunkelheit kaum mehr zu sehen. Schliesslich bricht die Dämmerung langsam an. Der Schnee ist hart gefroren und die Felle kleben schlecht. Ich beschliesse, die Skis aufzubuckeln und zu Fuss noch bis zum Breithorn-Gipfel hochzusteigen. Oben angekommen, weht wieder dieser eisige Wind. Eigentlich wollte ich hier gemütlich Frühstücken, doch daraus wird nichts. Von der Kälte getrieben gehe ich weiter über den Grat zur Einsattelung (P.4076), von wo ich den Sonnenaufgang bei absoluter Einsamkeit geniessen kann.
Kurz nach 7 Uhr schnalle ich meine Skis wieder an und fahre runter, über das Breithornplateau, das Plateu Rosa und den Theodulgletscher nach Furgg, Furi und Zermatt – 40 Minuten absoluter Abfahrtsgenuss auf frisch präparierter Piste!

Karte