Hochtour & Skitour in Bern / Schweiz / Wallis am 11. Mai 2012

Louwihorn – Lötschenlücke

Mit dabei: Alexander M., Matthias N.

Der Klassiker: Skitour vom Jungfraujoch über das Louwitor und die Lötschenlücke ins Lötschental.

Gerade ein Jahr ist vergangen, seit ich mit Matthias das Allalinhorn und das Strahlhorn besteigen konnte. Nach einigen verregneten Wochenende und verschiedenen Skitouren, die nicht durchgeführt werden konnten, geht’s heute endlich wieder einmal in die Berge. Um die erste Bahn auf’s Jungfraujoch zu erwischen, reisen wir am Vorabend nach Lauterbrunnen und übernachten im Hostel (www.valleyhostel.ch). Sehr preiswert, zentral gelegen (ca. 3 Gehminuten vom Bahnhof Lauterbrunnen) und sauber eingerichtet. Mit uns im Zimmer ein Australier, der alleine Europa bereist. Heute noch am Skydiven in Lauterbrunnen, morgen schon auf dem Eiffelturm. Das einzige, was man an Lauterbrunnen bemängeln könnte: Ausgangsmässig ist im Dorf an einem Donnerstagabend im Mai nicht viel zu erwarten.

Am nächsten Morgen nehmen wir die Bahn von Lauterbrunnen (Abfahrt 07.07 Uhr) zur Kleinen Scheidegg, die schon ziemlich voll ist mit Skitourern und Arbeitern. Bei der Kleinen Scheidegg steigen wir auf die Bahn zum Jungfraujoch um. Nach langer Fahrt durch die Eigernordwand kommen wir schliesslich kurz vor 9 Uhr auf dem Jungfraujoch an – die Skitour beginnt. Bereits jetzt sind die Temperaturen auf über 3500 Metern sehr warm. Deshalb wollen wir nicht zu viel Zeit verlieren und machen uns rasch bereit für die Abfahrt über den Jungfraufirn. Möchte man nicht bis zum Konkordiaplatz abfahren, gilt es den richtigen Spuren zu folgen und Richtung Louwitor zu halten. Gemäss Führer kann man abfahren bis östlich von P.3506, wir fellen aber schon etwas früher an. In der Affenhitze steigen wir nun entlang der ausgeprägten Spur zum Louwitor – der Schweiss läuft in Bächen runter. Kurz vor dem Louwitor biegen wir nach Westen ab und steigen hoch bis zum Louwihorn – ein lohnender Abstecher. Von hier hat man prächtige Rundsichten in alle Richtungen.

Eine kurze Rast, Felle abnehmen, Skier wieder anschnallen. Nun fahren wir über den Kranzbergfirn runter zum Grossen Aletschfirn. Wir halten ziemlich links, also gleich unter dem Kranzberg und queren unter der Spaltenzone auf ca. 3400m nach rechts. Oben ist der Schnee ziemlich ungemütlich zu fahren, weiter unten geniessen wir butterweichen Sulz. Nach der langen Traverse unter dem Gletscherhornfirn treffen wir auf die Spuren, die vom Konkordiaplatz kommen.

Nun heisst es, wieder die Felle anzuschnallen und den zweiten Aufstieg in Angriff zu nehmen: Der lange Latscher bis zur Lötschenlücke. Diese erscheint noch ziemlich weit entfernt, doch kommt sie schnell näher. Nach einer Stunde haben wir die Lötschenlücke erreicht und gönnen uns eine ausgiebige Pause. Es ist windstill und so heiss, dass wir uns für die Abfahrt ins Lötschental nicht viel erhoffen – der Schnee dürfte schon ziemlich weich sein.

Entgegen unseren Befürchtungen ist die Schneequalität bis runter zur Fafleralp nicht mal so schlecht. Natürlich gilt es, grosszügige Kurven zu fahren, um nicht gleich brennende Beine zu kriegen. Aber so richtig matschig wird es nirgends. Die Spaltenzone bei der ‚Grossi Tola‘ umfahren wir nördlich. Ein anderer Tourenfahrer fährt südlich davon ab, das ging offenbar auch. Die Fafleralp scheint noch unerreichbar weit entfernt, doch mit etwas Stockeinsatz und Langlauftechnik ist auch in diesem schweren Schnee ein Vorwärtskommen möglich.

Kurz vor 14.30 erreichen wir den Parkplatz Fafleralp. Hier fährt – das wussten wir zuvor gar nicht – auch schon im Mai stündlich (immer um xx.30 Uhr) ein Bus (kein Postauto) – das kostet CHF 8.- pro Person, lohnt sich aber angesichts des Fussmarsches von ca. einer Stunde, den man sonst noch bewältigen müsste. Wir haben also Glück und erwischen gleich den Bus, der uns nach Blatten bringt. Dort haben wir zwar nicht gerade einen Anschluss zum Postauto (das fährt immer xx.28 Uhr), was aber nicht weiter schlimm ist: Beim wohlverdienten Panaché und einer Walliserplatte im nahegelegenen Restaurant füllen wir unsere Energiereserven und lassen die gelungene Tour ausklingen.

Später fahren wir mit dem Postauto nach Goppenstein, von dort mit dem Zug (‚Lötschberger‘) nach Bern und von dort mit dem IC nach Zürich.

Einmal mehr war ich mit Hikr-Kollege Matthias unterwegs – hat Spass gemacht!

Infos zur Tour

WS+  Schwierigkeit
5.5 Stunden Dauer
800m Aufstieg
2600m Abstieg
21.2 Distanz

Karte