Hochtour in Graubünden / Schweiz am 13. Juli 2013

Piz Kesch (Piz d’Es-cha)

Mit dabei: Alexander M., Gosia G.

Eine Genuss-Tour auf den markanten Höhepunkt der Albula-Alpen. Nachdem ich anfangs der Woche auf einem anderen Gipfel mit einer Schartenhöhe von über 2000m stehen durfte, stand diesmal ein Berg mit immerhin 1500m Schartenhöhe auf dem Programm.

Damit wir den wunderschönen Sommertag gut ausnützen können, nehmen wir nicht den kürzesten Weg zur Keschhütte, sondern wandern dem Höhenweg über dem Val Tuors – von der Bergstation Darlux zur Alp digl Chants. Von dort geht es über den breiten Hüttenweg zur modernen Keschütte auf 2600m.

Am Abend zieht der Himmel etwas zu und es tröpfelt ein bisschen – zudem weht ein bissiger Wind. Wir sind aber zuversichtlich, dass die Bedingungen nach hoffentlich klaren Nacht hervorragend sein werden. Vom netten Hüttenteam werden wir mit Linsensuppe, Nudeln, Dörrbohnen, Fleisch und Panna Cotta verwöhnt – eine Flasche Wein darf auch nicht fehlen.

Am Sonntagmorgen stehen wir bereits um 3.30 Uhr auf und starten nach dem Morgenessen um 4.25 Uhr. Die Dämmerung beginnt schon bald einzusetzen. Auf dem gut sichtbaren Pfad geht es hoch zum Porchabella-Gletscher und auf dessen östlichen Seite in Richtung Porta Es-Cha und weiter zum oberen Gletscherende, wo die Kletterei beginnt (ca. beim ‚E‘ von Es-Cha auf der 1:25’000er-Karte). Der Gletscher ist noch so gut eingeschneit, dass man auf Sicherungsmittel allenfalls verzichten könnte – wir seilen uns jedoch an. Nun folgt der spannende Teil der Tour: Zuerst in etwas steiler werdendem Schnee hoch zu den Felsen und dann über teilweise etwas loses Gestein bis zum Gipfel auf 3400m. Die Kletterei erreicht nur an einer Stelle den II. Grad, kurz unterhalb des Gipfels bei der sog. Himmelsleiter (mit neuen Bohrhaken und einem Muniring versehen), sonst sind die Schwierigkeiten moderat. Sind mehrere Seilschaften unterwegs, sollte man darauf Rücksicht nehmen und auch selber nicht auf einen Helm verzichten. Viel eher als erwartet, stehen wir plötzlich auf dem Gipfel – ein schönes Gefühl!
Nach ausgiebiger Pause klettern wir wieder ab – ich seile meine Tourenkollegin an der Himmelsleiter kurz ab – und wandern nach einem Abstecher zur Porta Es-Cha über den Gletscher zurück zur Keschhütte, wo wir zum MIttagessen eintreffen.

Etwas später wandern wir dann auf dem zweiten Hüttenweg (etwas nördlicher, landschaftlich schöner als der südlichere) hinunter nach Chants, von wo uns das Alpentaxi zum Bahnhof Bergün bringt.

 

Karte