Biketour & Hochtour in Glarus / Graubünden / Schweiz am 21. Juli 2013

Tödi: Piz Dado und Piz Russein

Mit dabei: Alexander M., Peter S.

Glärnisch, Tödi und Mürtschenstock sind drei besondere Bergmassive für mich: In meiner Kindheit konnte ich vom Schlafzimmerfenster in die Glarner Alpen schauen und träumte immer davon, einmal auf diesen schönen Bergen zu stehen. Das Vrenelisgärtli durfte ich schon zwei Mal besteigen, und dieses Wochenende durfte ich zum zweiten Mal auf dem Tödi stehen. Fehlt also nur noch der Mürtschenstock…

Die Tour kommt ziemlich kurzfristig zustande: Am Samstagmorgen macht Peter auf Hikr.org den Aufruf, wer ihn auf den Tödi begleiten würde. Schnell sind die anderen Wochenend-Pläne verworfen. Peter übernimmt das Organisatorische, während ich noch Freunden aus dem Iran die Stadt Zürich zeige.

Sonntag, 21. Juli

Um 16 Uhr starten wir am Sonntag in Tierfehd: Das Taxi Roma bringt uns und unsere Bikes auf der teilweise sehr steilen Strasse nach Hinter Sand. Hier lassen wir unsere Bikes zurück und wandern zur Fridolinshütte. Unterwegs werden wir leicht verregnet, was aber angesichts den schwülheissen Temperaturen eine Erfrischung ist. Auf der Hütte angekommen, müssen wir nicht lange auf’s Nachtessen warten. Ein ehemals offenbar schönster Schweizer ist auch noch zugegen.

Montag, 22. Juli

Nach einer geruhsamen Nacht starten wir am Sonntag im sanften Dämmerungslicht – kurz vor 5.30 Uhr. Über den Wanderweg geht es hoch zur Grünhornhütte, die ja neu als Museum fungiert. Von dort steil herunter zum Bifertengletscher. Früher konnte man offenbar von der Hütte ziemlich gemütlich zum Gletscher rüberlaufen. Hier ist der Gletscherschwund gut sichtbar! Nun steigen wir über Altschnee hoch zum Einstieg ins Schneerus. Der Versuch, gleich direkt durch die Runse hochzusteigen, gelingt uns nicht – ein grosser Schrund verunmöglicht den Weiterweg. So steigen wir wieder einige Meter ab und folgen den Fixseilen durch die Felsen. Von dort in den oberen Bereich der Schneerus, wo man auf Firn bis zum Ausstieg aufsteigen kann. Nun seilen wir uns an und wandern über den Bifertenfirn hoch in Richtung Gipfel. Etwas unterhalb dem Vereinigungspunkt unserer Route mit der Route von der Porta da Gliems zweigen wir nach Westen ab und steigen zur Russeinpforte hoch. Nun auf dem Grat – eine Wühlerei – zum Gipfel des Piz Dado, der wohl eher selten besucht wird. Hier geniessen wir ein erstes Mal die tolle Aussicht.

Anschliessend gehen wir wieder zurück zur Russeinpforte und steuern wieder auf die Aufstiegsroute zum Piz Russein zu. Auf der Aufstiegsroute von der Fridolinshütte sind wir heute die einzigen. Von der Puntegliashütte sind ca. 3-4 Seilschaften unterwegs. Oben auf dem Gipfel angekommen, treffen wir auch noch auf zwei Westwandbegeher (einer fliegt dann später mit dem Gleitschirm zurück zum Klausenpass). Knapp 5 Stunden brauchten wir für den Aufstieg und den Abstecher zum Piz Dado (ca. 1h). Unterdessen ist es ziemlich warm geworden und die ersten Quellwolken bilden sich bereits. Die Aussicht reicht bis zu den Walliser- und Berner Alpen, über die zentralschweizer Gipfel, ins Bündnerland und natürlich übers ganze Glarnerland – toll!

Nach einer ausgiebigen Pause steigen wir auf der Aufstiegsroute ab zum Einstieg ins Schneerus; trotz weichem Schnee kommen wir gut voran. Hier verstauen wir das Seil wieder im Rucksack, klettern durch die Gelbe Wand ab und rutschen auf dem Bifertenfirn wieder zurück zum Gegenanstieg zur Grünhornhütte. Nun auf dem Wanderweg wieder zurück zur Fridolinshütte und direkt in den gleinen See zur Erfrischung.

Nach der Wanderung zurück nach Hinter Sand nun das zweite Highlight des Tages: Mit dem Bike geht’s zuerst ein bisschen geradeaus, dann etwas aufwärts und dann fast nur nach runter bis ins Tierfehd – ein Riesenspass! Später fahre ich dann weiter bis nach Linthal, wo ich noch einige Minuten auf den Zug warten muss.

Weil zur Zeit am Ricken-Tunnel gebaut wird und die Ersatzbusse über den Rickepass keine Fahrräder mitnehmen, muss ich den Zug via Zürich nehmen, was mir unterwegs eine Stunde mehr Schlaf beschert ;-)

Danke an Peter, der mich mitgenommen hat.

Karte